Der Übermacht unterlegen

Stauferteam kann gegen Deizisau 3:5-Niederlage nicht verhindern

(ta) Geballte Übermacht in Form einer mit Titelträgern gespickten Deizisauer Mannschaft (4:6) ließ in der fünften Runde der Oberliga der Gmünder Mannschaft (4:6) kaum Chancen. Obwohl sich das Team tapfer wehrte, blieb schließlich eine 3:5-Niederlage, die das Stauferteam wieder näher ans Tabellenende bringt.

Deizisau trat gegen die Gmünder so stark an wie noch nie in dieser Saison: Die Leistungszahl von 2245 zu 2136 zeigt die ganze Übermacht. Unter den acht Spielerinnen und Spielern der Gäste waren drei Internationale Meister (IM), zwei IM der Frauen und ein Fidemeister (FM). Lediglich an zwei Brettern waren die Kräfteverhältnisse ausgeglichen, an den übrigen machte der Unterschied der Leistungszahl bis über 200 Punkte aus, was im Schach schon Welten sein können. Trotzdem meinte Teamchef Andreas Weiss: „Vom Verlauf der einzelnen Partien hätten wir durchaus ein 4:4 erreichen können.“

Von Beginn an war jedoch das Team der Schachgemeinschaft - besonders an den Brettern eins, drei und vier - gehörig unter Druck geraten. Zuerst zu Ende ging aber die Partie zwischen Walter Pohl (2067) und Markus Brenner (2064), die sich auf Remis geeinigt hatten. Danach folgte die zweite Remispartie: Jewgeny Denisow (2108) hatte gegen Valerij Bronznik (2257) die Stellung ausgeglichen gestalten können. Wie er selber nachträglich feststellte hatte Andreas Weiss (2140) eine „katastrophale“ Partie gegen die Israelin Yulija Naiditsch (23129 gespielt. Ihm unterliefen einige Versäumnisse und Fehler, die die Gegnerin zum Partiegewinn nutzte. Auch Paul Held (2195) fand gegen Jens Hirneise (2248) nicht die besten Mittel und musste schon nach zehn Zügen um den Ausgleich kämpfen. Als in Zeitnot noch Fehler hinzukamen, war die Partie nicht mehr zu halten.

Wer jetzt glaubte, dass die Gmünder nach dem 1:3-Rückstand chancenlos untergehen würden, rechnete sicher nicht mit der Kampfkraft dieses Teams. So hatte sich Andreas Hönick (2035) in der Partie mit Marc Gustain (2072)  durch ein raffiniertes Opfer einen Mehrbauer verschafft. Außerdem steht er deutlich besser und kann in der Folge problemlos gewinnen.

Obwohl Josef Jurek (2291) anfangs gegen Tobias Hirneise (2390) durch die zurückhaltende Variante wenig Raum hatte, kann auch er die Partie zum Remis führen. Nach Damentausch ist im Endspiel mit ungleichen Läufern für beide Spieler nichts mehr zu erreichen.

Mersid Kahrovic (2270) aus Serbien ist nach dem Staufer-Open noch dageblieben, um sein Team zu unterstützen. Er hatte es mit der starken Rumänin Christina-Adela Foisor (2420) zu tun, die er aber nicht zur Entfaltung kommen ließ. Nach dem Abtausch fast aller Figuren und beiderseitigen Versuchen zu gewinnen, blieb das Unentschieden.

Es steht jetzt 4:3 für Deizisau und Gerd Bader (1978) hätte seine Partie gegen Mihaela-Veronica Foisor (2193) zum Mannschaftsremis gewinnen müssen. Das war zwischenzeitlich durchaus drin, denn Gerd Bader hatte schon zwei Bauern erobert. Anscheinend spielte er nun zu kompliziert, verlor unter Zeitnot die Qualität und später in der Endspurtphase auch die Partie. Schade, da war mehr drin!

„Jetzt müssen halt die Punkte wo anders geholt werden!“, gibt der Mannschaftsführer die Parole aus. Und dem Team ist noch einiges zuzutrauen.

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