Oberligateam schafft die Überraschung

Unsere erste Mannschaft siegt in Schönaich und holt die Tabellenführung in der Oberliga

(ta) In der fünften Runde musste das Team der Schachgemeinschaft Schwäbisch Gmünd gegen Schönaich antreten, dem nominell stärksten Team im Zehnerfeld der Oberliga. Doch die Gastgeber, deren erste Mannschaft in der Bundesliga spielt, haben dort schon einige Spieler festgespielt und traten mit einer Aufstellung an, deren Spielstärke (2102) nicht so weit weg von den Gmündern lag (2075).

Obwohl beim Stauferteam Brett-Eins-Spieler Petr Velicka und der starke Pavel Flajsman fehlten, lief es in Schönaich ausgezeichnet. „Wir haben konzentriert gespielt, keine groben Fehler gemacht“, bilanzierte Teamchef Andreas Weiss nach dem 5:3-Sieg, „und haben die gebotenen Chancen optimal genutzt!“ Der Lohn dieses vierten Saisonsieges ist die Tabellenführung vor dem punktgleichen Team von Bebenhausen, das in der kommenden sechsten Runde zu Gast bei den Gmündern sein wird.

Der erste Partiegewinn gelang Philipp Bergner (2109) gegen Moritz Reck (2137). Der Schönaicher machte es dem Gmünder nicht einfach, erst als er ein Grundreihenmatt übersah, kam Philipp Bergner zum Erfolg. Ersatzspieler Thomas Lang (2055) konnte gegen Florian Schnadt (1990) keinen Vorteil erspielen und einigte sich wegen des aussichtsreichen Gesamtstands auf Remis. Josef Jurek (2248) musste am ersten Brett gegen den starken Jaroslaw Krassowizkij (2425) antreten, der sich bald die bessere Stellung erspielte. Als er einen Läufer opferte, konnte sich der Gmünder aber geschickt verteidigen und behielt Vorteile. In Zeitnot willigte Josef Jurek in das Unentschieden ein. Der Schönaicher Timur Kocharin (2151) wählte eine Eröffnung, in der sich Andreas Weiss (2111) bestens auskennt. Der Gmünder bekam die bessere Stellung, konnte seine Bauern laufen lassen, die am Ende die Partie entschieden. Nachdem die Hälfte der acht Partien beendet waren, führte das Team der Schachgemeinschaft mit 3:1 und die Aussichten in den übrigen Partien waren hoffnungsvoll.

Andreas Hönick (2125) war gegen Jan Brunner (2170) unter Druck geraten und musste Bauern opfern. Nach Damentausch konnte der Gmünder die Mehrbauern seines Gegners nicht mehr aufhalten. Gmünds zweiter Ersatzspieler, Roland Macho (1895), hatte sich im Endspiel gegen Can Kilinc (1921) dank seines starken Springers eine Stellung aufgebaut, die nicht zu knacken war: Remis. In einer turbulenten Partie, bei der am Ende noch alle Leichtfiguren auf dem Brett waren, konnte sich Erich Lankes (2029) gegen Tristan Petzold (2027) geschickt verteidigen und das Unentschieden erspielen. Den Schlusspunkt setzte Walter Pohl (2026). Sein Gegenüber Nils Stukenbrok (1995) hatte durch ein überraschendes Manöver eine starke Bauerstellung erhalten. Doch Walter konnte mit feinem Figurenspiel dagegenhalten und schließlich die Partie für sich entscheiden.

Das Gmünder Team hat nun acht Punkte erspielt, die in der Vergangenheit immer zum Klassenerhalt reichten. Müssen aber aus der zweiten Bundesliga zwei Vereine des Schachverbands absteigen – was durchaus möglich ist – könnte es noch knapp werden. Auf die Frage, wie es sich anfühlt Tabellenführer der Oberliga zu sein. Antwortete der Teamchef: „Es ist unerwartet, aber wunderbar. Wir können nun unbeschwert aufspielen und von Spiel zu Spiel denken“.

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