Den neuen Meister geärgert

Gmünder Team hatte Meister Jedesheim am Rande einer Niederlage

(ta) Zur zentralen Schlussrunde der Oberliga in Stuttgart konnte das Team der Gmünder Schachgemeinschaft (9:9) gelassen antreten, war das Ziel Klassenerhalt doch schon frühzeitig erreicht worden. Der Gegner dieser letzten Runde war zwar der übermächtige Tabellenführer Jedesheim (13:3), doch die Gmünder spielten stark auf und hatten den Favoriten beim 4:4-Endstand am Rande einer Niederlage.

Mit einem Leistungsschnitt von 2280 gegenüber 2174 der Gmünder Mannschaft war Jedesheim der klare Favorit. An jedem Brett war der gegnerische Spieler stärker als sein Gmünder Gegenüber. Am schwersten hatte es Arno Reindl, dessen Gegner 247 Punkte besser war. Doch davon ließ sich das Team nicht beeindrucken. Als nach anderthalb Stunden Gerd Baders (1996) Gegenspieler Achim Engelhart (2076) Remis anbot und Bader annahm, waren die Stellungen der übrigen Gmünder Spieler gleich oder sogar besser.

Der Gegner von Paul Held (2128), Ulrich Römer (2152), hatte eine scharfe Variante gewählt, kam damit aber nicht weiter und bot ebenfalls Remis. Mit dem gleichen Ergebnis endete auch die Partie von Josef Jurek (2281) gegen Jaroslaw Krassowizkij (2433), der eine Zugwiederholung erzwang. In der taktisch geprägten Partie von Jewgeny Denisow (2146), hatte sein Gegner Dmitry Anistratov (2234) durch ein Figurenopfer Vorteile erlangen wollen. Doch der Gmünder rechnete besser, behielt seinerseits den Vorteil, den er später zum Partiegewinn verwerten konnte. Gmünd führte jetzt 2,5:1,5 und in den noch laufenden vier Partien standen die Spieler der Schachgemeinschaft zumindest ausgeglichen. Da gerade Jedesheims Konkurrent Stuttgart in seiner Begegnung mit Biberach führte, schien die erhoffte Meisterschaft für Jedesheim in Gefahr.

Stark spielte auch Petr Velicka (2426), der gegen Dejan Pikula (2494) mit den schwarzen Steinen problemlos das Unentschieden hielt. Gut aus der Eröffnung mit Bauernvorteil kam Mannschaftsführer Andreas Weiss (2142) gegen Vladimir Lukovic (2266). In Zeitnot verlor er zwar seinen Vorteil, konnte aber das Remis erzwingen. Als Kristyna Petrová (2262) gegen Fabian Bänziger (2380) ebenfalls ein Unentschieden erspielte, führte Gmünd mit 4:3 – das unerwartete Unentschieden war schon sicher.
Zu diesem Zeitpunkt war aber schon abzusehen, dass Arno Reindl (1997) es schwer haben würde, gegen Sergey Trussevich (2244) das Unentschieden zu halten.  Zuvor hatte der junge Gmünder gegen diesen starken Spieler lange Zeit ausgezeichnet mitgehalten. Eine Unachtsamkeit kostete aber einen Bauern, wodurch der Jedesheimer zum Partiegewinn kam.

„Wir haben heute beim 4:4 und während der gesamten Saison eine starke Mannschaftsleistung gezeigt“, zog Teamchef Andreas Weiss Bilanz. „Mit 9:9 Punkten stehen wir verdient auf einem Mittelplatz in der Tabelle“.