Oberliga: Es hat nicht ganz gereicht

Oberligateam verliert das Spitzenspiel 3,5:4,5 gegen Bebenhausen

(ta) Es wurde nichts mit der Verteidigung der Spitzenposition in der höchsten Liga des Schachverbandes Württemberg. In der sechsten Runde musste das Gmünder Oberligateam (8:4) im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Bebenhausen (10:2) eine knappe 3,5:4,5-Niederlage hinnehmen. Dazu meint Gmünds Teamchef Andreas Weiss: „Bebenhausen hat nicht unverdient gewonnen, dennoch ist es für uns dumm gelaufen, ein 4:4 wäre sicher drin gewesen!“ Bebenhausen war als leichter Favorit mit einer Spielstärke von 2177 angetreten, nur wenig mehr als die Gmünder (2144), doch dieser kleine Unterschied rechte zum knappen Sieg.

Ganz schnell war die Partie zwischen Josef Jurek (2226) und seinem Kontrahenten aus Bebenhausen, Rudolf Bräuning (2221), mit einem Remis beendet. Der Gmünder war etwas besser aus der Eröffnung gekommen, doch sein Gegenüber hustete andauernd, was den Gmünder störte und er die Partie remis gab. Später wurde der Spieler aus Bebenhausen durch den Schiedsrichter aus dem Raum gewiesen, da er durch seine lauten Geräusche auch die anderen Partien störte. Kleine gegen große Rochade hieß es in der Partie von Walter Pohl (2026) gegen Ferhard Khadempour (2164). Nach Abtausch hatte der Gmünder wohl bessere Möglichkeiten, doch es blieb beim Unentschieden. Gmünds bester Punktesammler, Philipp Bergner (2109) konnte gegen Andreas Carstens (2102) durch einen Angriff am Damenflügel einen Bauern erobern, der ihm später zum Partiegewinn reichte.

Andreas Hönick (2125) kam anfangs gegen Martin Hartmann (2191) recht gut zurecht. Als er jedoch den falschen Bauern zieht, bekommt sein Gegenspieler die bessere Struktur, was er zum Partiegewinn nutzen kann. Obwohl Pavel Flajsman (2150) gegen Christoph Frick (2130), der dem Gmünder mit der so genannten  „Tübinger Variante“ einen harten Brocken vorsetzte, alles versuchte, konnte sich sein Gegner mit Dauerschach ins Remis retten.

Es stand nun 2,5:2,5, doch die drei noch laufenden Partien verhießen nichts Gutes und ließen die drohende Niederlage erahnen. Erich Lankes (2029) hatte gegen Jürgen Roth (2095) einen Bauern verloren, den er aber durch Hartnäckigkeit wieder zurückerobern konnte. Das anschließende Turmendspiel brachte das Unentschieden. „Diese Variante hatte ich noch nie auf dem Brett“, meinte Andreas Weiss (2111) nach der Partie mit Boris Latzke (2148). Der Gmünder musste alle Register ziehen, um schwierige Situationen zu überstehen und das Remis zu behalten. Trotz des Standes von 3,5:3,5 war nun die Begegnung verloren, denn Petr Velicka (2359) konnte seine Partie gegen Georg Braun (2361), die schon länger entschieden war, im Endspiel nicht mehr halten.

Nach dieser Niederlage bleibt das Team der Schachgemeinschaft auf Platz zwei – gemeinsam mit zwei anderen Teams. In den restlichen drei Runden der Oberligasaison geht es noch gegen Schwäbisch Hall, Deiszisau und Böblingen. Auch hier sind weitere Punkte möglich.