Die Schachgemeinschaft trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Wernfried „Werni“ Tannhäuser. Im Alter von 77 Jahren ist er nach kurzer, schwerer Krankheit am 20. November 2024 verstorben. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner lieben Frau Andrea und seinem Sohn Patrick, die immer an seiner Seite standen und ihn bis zuletzt aufopferungsvoll gepflegt haben.
Am 01.06.1967 trat „Werni“ in den damaligen Schachverein „SV Rehnenhof“ ein, dessen Vorsitz er 1984 von seinem Schwiegervater Otto Schonter übernommen hat. In seiner fast 40-jährigen Vorstandstätigkeit hat er den ehemaligen „Dorfverein“ zu einem der größten Schachvereine deutschlandweit geführt. Durch die beiden Fusionen mit dem Schachverein Gmünd 1872 und Mutlangen/Lindach entstand 1986 die heutige Schachgemeinschaft Schwäbisch Gmünd 1872 e.V.
Wir erinnern uns gerne an die gemeinsamen Veranstaltungen die den Zusammenhalt unter den Mitgliedern gestärkt und viele Freundschaften entstehen ließen. Dazu gehörten anfänglich die jährlich stattfindenden Gartenfeste auf dem Rehnenhof, unzählige Altpapiersammlungen, die finanzielle Möglichkeiten schafften, zahlreiche Feste und Ausflüge, private Trainingsabende in Tannhäuser’s Partyraum, Hallen-Fußballturniere nur für Schachvereine und viele weitere Turniere (Freiluft- Weihnachtsblitzturniere, Ostereierblitzen…) die sich bis heute im Verein etabliert haben.
Einen seiner größten Erfolge erzielte Wernfried als er 1989 die „Staufer-Open“ ins Leben rief und als Organisator zu einem der größten Schachturniere entwickelte. Bis weit über die Grenzen Deutschlands hinaus wird die Familie Tannhäuser immer mit diesem Turnier in Erinnerung bleiben, denn ohne die Unterstützung seiner Frau Andrea und seinem Sohn Patrick wäre dies nicht möglich gewesen.
Sein Engagement reichte weit über die Vereinsebene hinaus. Als langjähriger Vorsitzender des Schachkreises Schwäbisch Gmünd und des Schachbezirkes Ostalb sowie im erweiterten Präsidium des Schachverbandes Württemberg hat er sich immer um die Belange des Schachsports und der Schachvereine eingesetzt. Dafür wurde er 1999 vom Schachverband Württemberg mit der goldenen Ehrennadel und 2002 vom Deutschen Schachbund mit dem Ehrenbrief ausgezeichnet.
2007 wurde Wernfried zum Sportpionier der Stadt Schwäbisch Gmünd, der höchsten Auszeichnung für einen Sportfunktionär, ernannt. 2019 erhielt er den Journalistenpreis des Schachverbandes. Es gab kaum einen Schachartikel in den letzten 30 Jahren in den Gmünder Tageszeitungen der nicht aus der Feder von Wernfried Tannhäuser stammte.
Seine größte Leidenschaft und sein Herzblut galten jedoch stets den Kindern und Jugendlichen. Als Lehrer war es ihm immer ein großes Anliegen den Jugendlichen Werte zu vermitteln und sie auf eine erfolgreiche Zukunft vorzubereiten. Wernfried gründete mehrere Schach-AG’s in diversen Schulen, die er zum größten Teil selbst betreute. Mit seinen Schulmannschaften erreichte er große Erfolge bis hin zur Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, was wiederum dem Verein zu Gute kam. Viele erfolgreiche Spieler des Vereins entstammten seiner Schach-AG’s.
Wernfried Tannhäuser hat den Schachsport in Schwäbisch Gmünd und die Schachgemeinschaft im Besonderen in seiner 40-jährigen Vorstandschaft geprägt wie kein anderer. Wir alle haben ihm viel zu verdanken. Die Schachfamilie wird ihn immer in guter Erinnerung behalten und seine Verdienste werden ihn unvergessen lassen.